Sehr geehrter Herr Regierungspräsident Conradin Cramer
Sehr geehrte Frau Regierungsrätin
Stephanie Eymann
Sans-Papiers Frauen und genderqueere Sans-Papiers sind genauso von Gewalt, Ausbeutung und Diskriminierung betroffen wie Personen mit Papieren. Ihr unsicherer Aufenthaltsstatus erhöht das Risiko für Gewalterfahrungen jedoch erheblich. Schutz vor Gewalt wird ihnen verwehrt – auch durch die aktuelle Basler Härtefallpraxis. Mit dieser Petition fordern wir Sie beide, Herr Regierungspräsident Conradin Cramer und Frau Regierungsrätin Stephanie Eymann dazu auf, unsere Forderungen zum Schutz von Sans-Papiers Frauen umzusetzen und dringend notwendige Veränderungen in die Härtefallpraxis des Kantons aufzunehmen.
Betroffenen von Gewalt glauben.
Erleben Sans-Papiers Frauen und genderqueere Sans-Papiers heute häusliche Gewalt oder sexuelle Ausbeutung in einer Beziehung oder am Arbeitsplatz, können sie keine Anzeige machen. Sie müssen Angst davor haben, ausgeschafft zu werden. Dieser rechtliche Missstand schützt gewaltausübende Personen.
Wer von Gewalt betroffen ist, muss Schutz erhalten. Es kann nicht sein, dass die aktuelle Situation Täter schützt und Opfer im Stich lässt. Täter von Sans-Papiers Frauen müssen nicht mit Konsequenzen rechnen. Die Basler Regierung soll Sans-Papiers Frauen und genderqueeren Sans-Papiers den gleichen Schutz gewähren, wie Personen mit Papieren.
Gleichwertigen Schutz vor Gewalt für alle.
Care-Arbeit anerkennen.
Sans-Papiers Frauen mit Kindern kommen nicht nur finanziell für ihre Kinder auf, sondern erledigen den Grossteil der Haushalts- und Betreuungsaufgaben und das ohne Unterstützung von staatlicher Seite. Trotzdem setzen Sie starre und viel zu hohe Einkommen voraus, damit ein Gesuch einer alleinerziehenden Mutter und ihrer Kinder bewilligt wird.
Schluss mit Täterschutz.
Am 25.11.2024, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, lancieren wir unsere Petition, die Verbesserungen für Sans-Papiers Frauen und genderqueere Sans-Papiers fordert. Gerade in der Härtefallpraxis missachtet die Basler Regelung die Situation von Sans-Papiers Frauen teilweise komplett und trägt zu ihrer Ungleichbehandlung bei. Das ist Basel unwürdig.